Film:
You Are Our Daughter Now

Roora, der traditionelle simbabwische Hochzeitsbrauch, ist die Aushandlung und Zahlung des herkömmlich bezeichneten «Brautpreis». Aufgrund des patriarchalischen Charakters der Zeremonie verfügt die Braut nur um wenig Wissen darüber, was in ihrer eigenen Hochzeitszeremonie passiert. „You are our Daughter now“ ist ein ethnografischer Film, der eine weibliche Perspektive auf Roora untersucht.

Was wäre Roora für dich?

Masterarbeit:
Roora: Der traditionelle Shona Hochzeitsgebrauch – Die Umkehrung des male gaze

Der traditionelle simbabwische Heiratsbrauch Roora ist die Aushandlung des ‹Brautpreises›. Aufgrund seines patriarchalischen Charakters wird dieser Brauch vom männlichen Blick dominiert, der die Braut objektiviert, indem er die Höhe des Brautpreises im Hinblick auf ihre Jungfräulichkeit, ihren sozialen Status, ihre häuslichen Fähigkeiten usw. diskutiert. Ausserdem sind Frauen während der Zeremonie eher passive Zuschauerinnen als Akteurinnen. Daher konzentriert sich die vorliegende Studie auf die Umkehrung des männlichen Blicks in der Praxis durch den ethnografischen Film You are our Daughter now (Du bist nun unsere Tochter) und stärkt so die Frauen, indem sie ihnen eine Stimme gibt. Die Umkehrung des männlichen Blicks wird dann durch eine Filmanalyse unter Verwendung dieser beiden feministischen Filmtheorien untersucht: der männliche Blick von Laura Mulvey und der oppositionelle Blick von Bell Hooks. Anhand von halbstrukturierten Interviews mit Frauen aus zwei Generationen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen über die Roora austauschen, und der filmischen Beobachtung einer Roora-Zeremonie zeigt der Film den weiblichen Blick auf Roora. Die Studie zeigt eine Wissenslücke zwischen Frauen und Männern, wenn es um die Heiratspraxis geht, und dass Frauen sich eine Zeremonie wünschen, die sie stärker einbezieht. Sie zeigt auch, wie wichtig die Beziehung zwischen Mutter und Schwiegertochter ist, nicht zuletzt um diese Wissenslücke zu schliessen und mehr Selbstbestimmung in Bezug auf den eigenen Hochzeitsbrauch zu erlangen. Der Film fungiert nicht nur als Informant, sondern auch als Dokumentarfilm und als Lehrstück. Durch kritische Betrachtung und Analyse erlangen (junge) simbabwische Frauen die Macht des Wissens, um Roora für künftige Generationen neu zu erfinden, hin zu einer Praxis, die mehr Integration ermöglicht.

Funktion

Regie, Kamera, Recherche, Produktion, Postproduktion

Kurzinfo

Dokumentarfilm, 38 Minuten, Produktionsjahr 2022

Teil meiner Masterarbeit des Studiengangs Visual and Media Anthropology an der HMKW | Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft

Zugriff auf kompletten Film und Text auf Anfrage